Slavia Prag ist ein klangvoller Name – nicht nur im Eishockey. Der Verein wurde bereits 1892 gegründet und seit 1900 existiert die Eishockeyabteilung. Im Laufe der Jahrzehnte änderte sich der Name mehrfach, zum Teil aus politischen Gründen. Aber egal ob Sokol Slavia Prag, Dynamo Slavia, Dynamo Prag, Slavia IPS Prag oder (seit 1993) HC Slavia Prag – eines blieb in all den Jahren immer konstant: Die große sportliche Bedeutung des Klubs, die man an den Erfolgen ablesen kann. Böhmischer Meister 1909, 1911 und 1912, Tschechoslowakischer Meister 1924, Sieger des Tatra-Pokals 1929 und 1934, Tschechischer Meister 2003 und 2008 sowie Vizemeister 2004 und 2006.
Besonders in den 1990er und den 2000er Jahren prägte Slavia das Geschehen in der obersten Spielklasse mit. Mehr als ein Dutzend Mal stellte man die besten Torschützen, Scorer, Verteidiger, Trainer oder Torhüter sowie MVP der regulären Saison oder der Playoffs.
Und natürlich hatte das Team aus der tschechischen Hauptstadt auch namhafte Spieler in den eigenen Reihen, die auch in Nordamerika erfolgreich auf dem Eis standen oder große internationale Erfolge sammelten. Jiří Holeček, Spitzname „Fakir“, war ein herausragender Goalie in der 1970er Jahren und wurde drei Mal Weltmeister und gewann Silber und Bronze bei Olympia. František Kučera begann seine Karriere zwar bei Lokalrivalen Sparta Prag, bevor er 1990 in die NHL wechselte (u.a. Chicago, Vancouver, Pittsburgh, Washington), kehrte 2002 aber nach Prag zurück und blieb dort bis zu seinem Karriereende 2005. Vladimír Růžička, der Anfang der 1990er 263 NHL-Spiele (Edmonton, Boston, Ottawa) absolvierte, kam 1994 zu Slavia und wechselte 2000 von Eis auf die Trainerbank des Clubs. 2003 gewann er mit Slavia die Meisterschaft, wurde Nationaltrainer und führte Tschechien zum Weltmeistertitel 2005.
2015 stieg HC Slavia Prag aus der Extraliga ab und spielt seitdem in der 1. česká hokejová liga – der zweithöchsten tschechischen Spielklasse.
Foto: HC Slavia Prag